Archive for the ‘Sättigungsdaten-Flüssigkeiten und Gase’ Category

Uran

Dienstag, November 30th, 2010

Schmelzpunkt: 1405 K,  normaler Siedepunkt: 4200 K,  molare Masse: 238.0289 g/ mol

Nachfolgend sind Diagramme für die berechneten molaren Volumina flüssigen und dampfförmigen Urans in Abhängigkeit von der Temperatur angegeben. Die dazu erforderlichen Rechnungen wurden entsprechend des Artikels    „Flüssige Metalle“ vom 12.10.2010 und der Veröffentlichung  „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“  (ISBN 978-3-00-027253-0) ausgeführt.

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Die für das Metall Uran als grobe Näherung berechnete kritische Temperatur beträgt  ca.  8400 K.

Literaturstellen ebenfalls zur Einschätzung der kritischen Temperatur von Uran nennen Werte zwischen 7000 und 12000 K (s. H.Hess, H. Schneidenbach: Vopour Pressure and critical Data for Uranium, Z. Metallkunde 92,2001).

Kritische Exponenten als mögliche Grundlage sehr genauer Stoffwertberechnungen

Montag, Juli 5th, 2010

Am kritischen Punkt eines Stoffes können thermodynamische Funktionen ganz besondere und unerwartete Eigenschaften aufweisen. Im kritischen Punkt divergiert die spezifische Wärmekapazität, die Kompressibilität, die magnetische Suszeptibilität und die sogenannte Korrelationslänge. Andere Größen, wie die Dichte bzw. das Volumen eines Stoffes bleiben endlich.

Um diese Erscheinungen einheitlich zu beschreiben, wurden sogenannte kritische Exponenten ψ eingeführt, die sich mit der jeweiligen temperaturabhängigen thermodynamischen Funktion f(T) entsprechend

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ergeben. Dabei ist ε die sogenannte reduzierte Temperatur

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die bei Annäherung an die kritische Temperatur Tk gegen Null geht.

Äußerst interessant ist nun die Feststellung der Theoretischen Physik, daß die kritischen Exponenten für bestimmte thermodynamische Funktionen unabhängig vom Stoff und der jeweiligen Daten des kritischen Punktes gleiche bzw. etwa gleiche Werte haben sollen.

Für die Dichtedifferenz ρ′—ρ″ zwischen siedender Flüssigkeit und dem entsprechendem Sattdampf wird ein kritischer Exponent mit dem Wert β=1/3 festgestellt. Mit der o.gen. Definitionsgleichung des kritischen Exponenten und seinem für die Dichtedifferenz ρ′-ρ″ festgestellten Wert ist es möglich, Schlußfolgerungen zum Verlauf der gen. Dichtedifferenz eines Stoffes in Abhängigkeit von der Temperatur als Reihenentwicklung abzuleiten. Damit ergeben sich sehr genaue  Berechnungsgleichungen der Siededichte eines Stoffes als Temperaturfunktion von der Tripelpunktemperatur bis fast hin zur kritischen Temperatur. Nur wenige Meßwerte der Siededichte müssen dazu zur Anpassung von Parametern der Berechnungsgleichung bekannt sein. Einige Beispiele  können das belegen.

Anilin:

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Benzol:

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Wasser:

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Ergänzend wird außerdem noch der relative Fehler des berechneten molaren Volumens für Wasser angegeben.

 

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Zur Berechnung der o.gen. Daten wurden neben den kritischen Werten (kritischer Druck, kritische Temperatur) außerdem noch die Tripelpunktwerte für Temperatur und Volumen, die Werte des normalen Siedepuntes und noch ein weiterer Datenpunkt mit Temperatur und Volumen vorausgesetzt. Die Fehler liegen- wie ersichtlich-  sehr niedrig!

Die Zustandsdaten von Flüssigkeiten- berechnet von niedrigen bis hohen Drücken

Samstag, Februar 6th, 2010

In atomistischer Betrachtungsweise ist ein Festkörper bzw. ein Kristall mit einer starren Anordnung seiner Gitterbausteine aufgebaut. Die Gitterbau-steine können Schwingungen gegeneinander ausführen. Das Verhalten und das energetische Niveau des Festkörpers werden wesentlich von den Schwingungen der Gitterbausteine  bestimmt. Die von den Gitterbausteinen des Festkörpers ausgeführten Schwingungen entsprechen den Wechselwirkungen im Gitter.

Fehlt die zwischenmolekulare Wechselwirkung vollständig, liegt ein ideales Gas vor. Beim Beginn zwischenmolekularer Wechselwirkungen der Moleküle bzw. der Atome des Stoffes liegt ein reales Gas vor.

Beim Festkörper bzw. Kristall tritt beim Übergang zur Flüssigkeit eine Fluktuation der Molekülpositionen auf.

Der Unterschied zwischen einer Flüssigkeit und einem realen Gas äußert sich im Verhältnis von kinetischer Energie  und potientieller Energie der Moleküle bzw. Atome  des Gases. Die kinetische Energie des Gases ist größer als die potientielle und es existiert eine freie Weglänge , die viel größer als die Ausdehnung der Molekülwechselwirkungen ist.

Flüssigkeiten entsprechen also Zuständen zwischen realen Gasen und Festkörpern.

Eine wichtige Grundlage zur Beschreibung des Verhaltens realer Gase ist bekanntlich die van der Waals- Gleichung. Sie ist der Ausgangspunkt für viele Weiterentwicklungen- aber dann immer auf weitgehend empirischer Basis.

Die klassische van der Waals- Gleichung beschreibt die Zustände realer Gase und sogar auch von Flüssigkeiten qualitativ richtig, quantitativ aber zur Auslegung technischer Abläufe keineswegs ausreichend. Die Ungenauigkeiten im Zweiphasengebiet  und für Daten in der Nähe des kritischen Punktes können groß sein. Vor allem Flüssigkeitszustände werden sehr ungenau oder gar nicht erfaßt.  Diese Feststellungen betreffen keineswegs nur die van der Waals- Gleichung, sondern auch die in der Technischen Thermodynamik entstandenen sogen. „halbempirischen Zustandsgleichungen“ von Soave, Redlich, Kwong und Peng, Robinson u. a. , die heute weltweit zur Berechnung von Zustandsdaten angewendet werden.

So ist es bis heute nicht gelungen, die physikalische Theorie so zu entwickeln, daß die Volumina bzw. Dichten von Stoffen temperaturabhängig  entlang der Dampfdruckkurve mit genügender Genauigkeit von der Schmelztemperatur bis zur kritischen Temperatur berechnet werden können. Oftmals besteht auch die Situation, daß mit den gegebenen Gleichungen zwar das Dampf- und Gasverhalten gut erfaßt werden kann, nicht aber die Flüssigkeitswerte.

Die heutigen thermischen Zustandsgleichungen als Grundlage der Berechnung von Stoffdaten für Flüssigkeiten und Gase beruhen alle letztlich auf der physikalisch begründeten van der Waals- Gleichung, der Virialgleichung, auf Ansätzen der statistischen Thermodynamik und vor allem auf Parameter- Anpassungen der Berechnungsgleichungen an Meßwerte. Die empirische Vielfalt ist für einen Praktiker kaum noch überschaubar. 

Die unter Physikern manchmal ironisch geäußerte Kritik, daß die sogen. „halbempirischen Zustandsgleichungen“ der Verfahrenstechnik und Technischen Thermodynamik ein selbst empirisch erforderliches Niveau ja eigentlich nur zur Hälfte erfüllen, charakterisiert die Situation.

Die Theoretische Physik muß trotz der unbezweifelbaren verfahrenstechnischen Empirie – Erfolge Richtschnur im Labyrinth der Möglichkeiten bleiben.  Die Suche nach physikalisch begründeten neuen Ansätzen mit geringeren empirischen Anteilen sollte gerade auf dem Gebiet der Berechnung von p,v,T- Daten aktuell sein und bleiben.

Wenig untersucht ist die Möglichkeit, Gesetzmäßigkeiten der physikalischen Theorie kritischer Phänomene auszuwerten und sogar evtl. auf die Berechnung thermophysikalischer Daten anzuwenden.

Kritische Phänomene sind für nahkritische Zustände eines Stoffes erklärt als spezielle und weitgehend allgemeingültige Abhängigkeiten zwischen Druck, Temperatur, Volumen, Wärmekapazität usw. Wichtig ist evtl. der Schritt, den Versuch zu unternehmen, Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene auch auf Zustände weiter ab vom kritischen Zustand als Näherung anzuwenden.

Beispielsweise erweist es sich alternativ auf solch einer Grundlage als durchaus möglich, die Siededichten von Stoffen mit hoher Genauigkeit zu berechnen, ohne auch nur eine der heute üblichen  Zustandsgleichungen zu benutzen. Es muß dazu jeweils nur der kritische Druck, die kritische Temperatur und ein weiterer Datenpunkt mit Angaben für Temperatur, Druck und Dichte für einen Zustand niedrigen Dampfdrucks (z. B. beim normalen Siedepunkt) vorliegen (Parameter wie ω als azentrischer Faktor und alle anderen mit vielen empirischen Voraussetzungen erklärten Parameter sind gar nicht notwendig!).

Selbst Realgasfaktoren für reale Gase und sogar Flüssigkeiten unter hohem Druck können so als Näherung berechnet werden- ohne die Verwendung einer der bisher üblichen Zustandsgleichungen.

Auch Taudichten eines Stoffes lassen sich auf der Grundlage von Gleichungen, die sich aus Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene ergeben, näherungsweise berechnen.

Der alternative Ansatz über die Theorie kritischer Phänomene in Verbindung mit herkömmlichen molekulartheoretischen Vorstellungen- wie  sie  z.B. zur Herleitung  der van der Waals- Gleichung notwendig waren- führt zu neuen Berechnungsmöglichkeiten für Zustände realer Gase und für Flüssigkeiten. Der Zugang zu einer allgemeinen Theorie der Flüssigkeiten wird dadurch evtl. nicht auf der Grundlage bisheriger Ansätze und Vorstellungen auf rein molekulartheoretischer Grundlage und der statistischen Thermodynamik, sondern in Verbindung dieser Grundlagen mit der physikalischen Theorie kritischer Phänomene ermöglicht. Allerdings ist zu sagen, daß zu all diesen alternativen Möglichkeiten der Übertragung von Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene auf die Berechnung von Zuständen weiter entfernt von den kritischen Daten die physikalische Begründung letzlich noch fehlt. Hier besteht Forschungsbedarf!  Klar aber ist, daß sich mit den abgeleiteten neuen Gleichungen als Näherungen richtig rechnen läßt. Die Überprüfung dieser Möglichkeiten erfolgte durch die Nachrechnung an gut vermessenen Stoffbeispielen.

Im Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen zeigt sich speziell für Flüssigkeiten, die unter ihrem Dampfdruck bis zu hohen Drücken stehen können, daß das (p,v,T)- Zustandsverhalten von Flüssigkeiten richtig erfaßt werden kann, wenn Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene auf Zustände weitab vom kritischen Punkt übertragen werden (s. „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“- ISBN 978-3-00-027253-0). Es ist auf solch einer Grundlage möglich, sowohl das Siedevolumen v‘ der Flüssigkeit als auch das Sattdampfvolumen v“ eines Stoffes als Näherung zu berechnen, wobei vor allem die Flüssigkeitswerte erstaunlich gut mit Meßwerten übereinstimmen. Dies alles erweist sich als möglich ohne Voraussetzung einer speziellen Zustandsgleichung bzw. einer empirischen Zustandsgleichung mit Parametern, die durch Anpassung an Meßwerte erst bestimmt werden müssen.

Die Rechenprogramme hierzu liegen vor.

Bei formaler Voraussetzung der klassischen van der Waals- Gleichung als physikalisch begründete Zustandsgleichung

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(p- Druck/ MPa, T- Temperatur / K, v- spezifisches Volumen / cm³/mol, b- Eigenvolumen / cm³/mol, a- Parameter / MPa (cm³/mol)²) sind bei vorgegebener Temperatur, bekanntem Dampfdruck ps und den berechneten sich aus der erweiterten Theorie kritischer Phänomene ergebenden  Flüssigkeits- und Dampfvolumina v‘ und v“ die Parameter a und b unbekannt bei Voraussetzung dieser Parameter als mit der Temperatur veränderliche Größen. Es bestehen also zwei Unbekannte- nämlich a und b.

Die Verbindung zwischen Flüssigkeits- und Dampfdaten wird durch das Maxwell- Kriterium

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hergestellt.

Es bestehen also zwei Gleichungen für die beiden unbekannten Parameter a, b, die somit bestimmt werden bei Vorgabe der Volumina v‘ und v“, die sich allein mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene berechnen lassen. Die so berechneten Parameter a, b entsprechen keineswegs den mit der klassischen van der Waals- Gleichung benutzten a, b- Werten. Die Unterschiede sind erheblich.

Werden nun die berechneten Parameter a,b der vorausgesetzten o. gen. Zustandsgleichung zu Grunde gelegt, können bei vorgebener Temperatur und vorgegebenem Druck die entsprechenden Flüssigkeitsvolumina bzw. Dichten und die entsprechenden Realgasfaktoren Z = pv/RT selbst bis zu nahkritischen Zuständen  berechnet werden. Die Ergebnisse erweisen sich für Volumina durchaus immer in der Nähe der Meßwerte bzw. der aus Meßwerten berechneten Realgasfaktoren. Die dafür erforderlichen Berechnungen liegen programmiert vor. Alle bisher in diesem Blog für Flüssigkeiten gen.  Berechnungsergebnisse wurden auf die geschilderte Art und Weise gewonnen. Die Theorie dazu ist aus der Broschüre „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen -berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“ (ISBN 978-3-00-027253-0) zu ersehen.  

Voraussetzung zur Nutzung der aufgezeigten Berechnungsmöglichkeiten ist allerdings das Vorliegen der kritischen Daten des jeweiligen Stoffes. Aber gerade diese Angaben sind nicht immer bekannt. Trotzdem besteht zumindest für Zustände bei Temperaturen , die niedrigen Dampfdrücken entsprechen, auch bei unbekannten kritischen Daten die Möglichkeit, zu Ergebnissen zu gelangen. Für solche Zustände nämlich vereinfachen sich die Berechnungsgleichungen für die Parameter a und b. Die Daten des kritischen Punktes sind nun nicht mehr zur Berechnung des Parameters a und des Eigenvolumens b erforderlich.

So können also immer z.B. für den normalen Siedepunkt eines Stoffes die Parameter a und b mit diesen vereinfachten Gleichungen berechnet werden, da sich die Daten des normalen Siedepunkts leicht aus den für viele Stoffe vorliegenden Stoffdatensammlungen ergeben oder auch oft einfach durch Messung bestimmbar sind.

Das Eigenvolumen b, das so   für Zustände bei Temperaturen niedrigen Dampfdrucks bestimmt wird, hat die äußerst interessante Eigenschaft, über weite Temperaturbereiche fast konstant zu sein. Es variiert nur gering in einem Temperaturbereich des jeweiligen Stoffes bei niedrigen bis mäßigen Dampfdrücken von einigen MPa. Die Theorie und nähere Einzelheiten hierzu sind in der Broschüre „Die Berechnung von Druck- und Volumendaten reiner Stoffe“ (ISBN 3-00-015256-3) dargelegt.

Diese spezielle Eigenschaft der fast bestehenden Konstanz  des Eigenvolumens bei Temperaturen niedrigen Dampfdrucks kann zur Berechnung von von (p,v,T)- Daten eines Stoffes sinnvoll ausgenutzt werden. Man braucht nur das Eigenvolumen für einen bekannten Datenpunkt des Dampfdrucks pso, des Siedevolumens v’o und der Temperatur To (z.B. für den normalen Siedepunkt)  zu berechnen, um bei anderen Temperaturen, vorgegebenen Druck und dem schon berechneten Eigenvolumen das entsprechende Volumen bzw. die Dichte der Flüssigkeit mit einer speziellen Flüssigkeitszustandsgleichung bestimmen  zu können.

Mit dieser speziell für Flüssigkeiten geltenden Zustandsgleichung ist es tatsächlich möglich, bei gegebenem Dampfdruck das Siedevolumen v‘  bzw. bei vorgegebenem Druck (über dem Dampfdruck) das entsprechende  Flüssigkeitsvolumen zu berechnen. Damit kann dann auch der Realgasfaktor Z = pv/RT der Flüssigkeit bis zu hohen Drücken bestimmt werden.

Berechnungsbeispiele zur Anwendung der hier für Flüssigkeiten aufgezeigten Möglichkeiten werden in nachfolgenden Artikeln angegeben.

Grob näherungsweise Berechnung der Sättigungsdaten eines Stoffes bei Kenntnis nur eines einzigen Datenpunktes

Mittwoch, Januar 6th, 2010

In dem grundlegenden Artikel „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“ vom 7. Mai 2009 ist erklärt, wie auch weitab vom kritischen Zustand Näherungen der Siede- und Taudichten bzw. dieser Volumina temperaturabhängig für reine Stoffe auf der Grundlage einer Erweiterung von Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene berechnet werden können.

Voraussetzung dazu ist die Kenntnis nur des kritischen Drucks, der kritischen Temperatur und der Volumina am Siedepunkt für Flüssigkeit und Dampf bei einem niedrigen Dampfdruck (z. B. beim normalen Umgebungsdruck von 0.1013 MPa)

Die erforderlichen Berechnungen dazu können programmiert werden. Das vorliegende Programm wurde zur Berechnung all der Stoffdaten angewendet, die in den einzelnen für reine Stoffe bisher gezeigten Beispielen (Tritium, Helium, Uranhexafluorid, Dioxan,…….) genannt sind.

Im gen.  Artikel vom 7.Mai 2009 wird auf  eine neue Möglichkeit der näherungsweisen Bestimmung kritischer Daten eines Stoffes hingewiesen. Die Formulierung der Theorie und des Rechengangs dazu ist in einer Broschüre “ Stoffwerte von Flüssigkeiten und Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“ (ISBN 978-3-00-027253-0) dargelegt. Allerdings ist darauf hinzuweisen, daß die Ergebnisse bei der Berechnung der kritischen Temperatur und des kritischen Drucks nur grobe Näherungen sein können, da nur ein einziger Druck-, Temperatur-, Volumendatenpunkt des jeweiligen Stoffes ohne Berücksichtigung der chemischen Strucktur als Ausgangspunkt der Berechnung bekannt sein muß.

Die Rechnung kann also nur dann sinnvoll sein, wenn für den zu untersuchenden Stoff  fast keine bzw. nur wenige Meßwerte vorliegen. Eine wenigstens grobe Einschätzung der kritischen Größen eines Stoffes, für den z. B. außer den Werten des normalen Siedepunktes noch keine weiteren Angaben vorliegen, ist so immer möglich.

Dies bedeutet letzlich, daß es bei Kenntnis nur allein der Werte des normalen Siedepunktes möglich ist, die Siede- und Tauvolumina (bzw. Dichten) temperaturabhängig als Näherungen  zu berechnen. Dies ergibt sich entsprechend des gen. Artikels vom 7.Mai 2009. Da für die Berechnung nur allein die als bekannt vorausgesetzten Daten des normalen Siedepunktes (oder eines anderen Datenpunktes bei niedrigem Dampfdruck ) vorausgesetzt werden, sind die berechneten Sättigungsvolumina bzw. Dichten Näherungen, die in der Umgebung des normalen Siedepunktes erfreulich wenig von Meßwerten abweichen (wobei die Flüssigkeitswerte besser als die berechneten Sattdampfwerte wiedergegeben werden).

Für höhere Temperaturen bei zunehmender Annäherung an die kritische Temperatur werden die Ergebnisse schlechter.

Zusammenfassend ist zu sagen: Es erweist sich als möglich, nur allein mit den Temperatur- und Volumen-  Angaben zum normalen Siedepunkt (oder eines anderen Datenpunktes niedrigen Dampfdrucks) die Siede- und Sattdampfvolumina eines Stoffes temperaturabhängig als Näherung in der Umgebung dieses Punktes zu berechnen.

Um das zu zeigen, sind nachfolgend einige Beispiele für verschiedene Stoffe genannt. Die Berechnungen dazu wurden jeweils nur mit den Daten des normalen Siedepunktes ausgeführt.

Dioxan C4H8O2

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Methanol CH3OH

 

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Essigsäure CH3COOH

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Pyridin C5H5N

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Rechnungen auch zu anderen Stoffen bei Voraussetzung nur eines einzigen bekannten  p,v,T-Datenpunktes bestätigen immer wieder die gut mit Meßwerten übereinstimmenden Ergebnisse für Sättigungsdaten. Dies bedeutet letzlich, daß man zur grob näherungsweisen Einschätzung des Zustandsverhaltens eines noch nicht näher vermessenen Stoffes nur die Sättigungsdichten bei einer Temperatur niedrigen Dampfdrucks (z. B. beim normalen Siedepunkt) benötigt.

Acetonitril

Dienstag, November 3rd, 2009

Acetonitril C2H3N  ist ein organisches Lösungsmittel polaren Charakters.

Auch für diesen Stoff soll die Nachrechnung seiner Sättigungsdaten für den Dampf und die siedende Flüssigkeit nur allein mit Angaben zum kritischen Punkt und zum normalen Siedepunkt erfolgen. Dies geschieht mit den die Rechnungsgrundlagen angebenden Gleichungen im Artikel „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“ vom 7.5.2009. 

Die verwendeten Daten sind folgende: kritische Temperatur: 545.5 K, kritischer Druck: 4.8928 MPa, normaler Siedepunkt: 354.65 K, Flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 57.205 cm³/mol, Dampfvolumen am normalen Siedepunkt: 29107 cm³/mol.

Die für Acetonitril damit berechneten Siedevolumina  sind die im  folgenden Diagramm angegebenen:

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Für Tauvolumina sind die folgenden Werte zur Orientierung berechnet worden:

Temperatur / °C      100        150        200        250

Volumen cm³/mol  16800        5098        2020        923

Auch berechnete Realgasfaktoren Z = pv/RT  (R- allgem. Gaskonstante 8.314 J/mol K) für einige Temperaturen und vorgegebene Drücke seien exemplarisch genannt:

Temperatur / K (°C) : 373.15 (100):

Druck / MPa    0.01        0.1        0.5        1.0        5.0        10.0

Realg. Faktor   1        0.98        0.01        0.02        0.1        0.19

 

Temperatur / K (°C)      423.15 (150):

Druck / MPa      0.01        0.1        1.0        5.0          10

Realgasfak.        1          0.99        0.02        0.09        0.18

 

Temperatur / K (°C)     473.15 (200):

Druck MPa    0.01      0.1        1          3          5           10

Realgasfakt.  1        0.99        0.89       0.06      0.1      0.19

Aceton

Mittwoch, Oktober 28th, 2009

Auch die hier für Aceton berechneten Stoffwerte sind auf der Grundlage des Artikels „Die Berechnung von Sättigungsdaten und der Realgasfaktoren von Flüssigkeiten und Gasen“ (www.dr-tampe.de) erarbeitet.

Als bekannt werden der kritische Druck, die kritische Temperatur und die Daten des normalen Siedepunkts vorausgesetzt. Die berechneten Daten sind Näherungen, die Meßwerten gegenübergestellt werden (ohne Berüchsichtigung gebührenpflichtiger Datenbanken).

Kritische Temperatur: 508.15 K, kritischer Druck: 4.761 MPa, normaler Siedepunkt: 329.25 K, flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 77.432 cm³/mol, Sattdampfvolumen am normalen Siedepunkt: 26042.2 cm³/mol.

Die berechneten Sättigungsdaten sind in den nachfolgenden beiden Diagrammen dargestellt.

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Auch einige Beispiele berechneter Realgasfaktoren Z=pv/RT (p-Druck, v-Volumen, R-allgemeine Gaskonstante 8.314 J/mol K , T-Temperatur) sind angegeben.

Realgasfaktoren für Aceton:

Druck /MPa      Temperatur 360 K

0.01               1

0.1                 0.98

0.3                 0.008

0.5                 0.014

1.0                  0.027

3.0                  0.082

5.0                  0.140

10                   0.270

Druck / MPa     Temperatur 400 K

0.01                 1

  0.1                 0.99

  0.5                 0.93

  1.0                 0.027

Druck /MPa       Temperatur 440 K

0.1                   0.99

1.0                   0.89

1.5                   0.79

2.0                   0.06

5.0                   0.14

10.0                 0.27

Acetylen

Montag, Oktober 19th, 2009

Die für Acetylen berechneten Stoffwerte sind auf der Grundlage des Artikels „Die Berechnung von Sättigungsdaten und der Realgasfaktoren von Flüssigkeiten und Gasen“ (www.dr-tampe.de) erarbeitet.

Berechnet werden Volumen- Sättigungsdaten für die Flüssigkeit und den Sattdampf von Acetylen. Als bekannt werden der kritische Druck, die kritische Temperatur und die Daten des normalen Siedepunkts vorausgesetzt. Die berechneten Daten sind Näherungen, die  Meßwerten gegenüber gestellt werden (ohne Berücksichtigung gebührenpflichtiger Datenbanken).

Kritische Temperatur: 308.33 K, kritischer Druck: 6.191 MPa, normaler Siedepunkt: 192.6 K, Flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 42.1998 cm³/mol, Sattdampfvolumen am normalen Siedepunkt: 12049.1 cm³/mol.

Die berechneten Sättigungsdaten sind in den nachfolgenden beiden Diagrammen dargestellt.

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Zur Einschätzung des Stoffverhaltens für Zustände über und unter dem jeweiligen Dampfdruck sind nachfolgend Realgasfaktoren für einige Temperaturen angegeben.

Realgasfaktoren:

Druck / MPa              Temperatur   200 K

0.01              1             Referenzwert      1

0.1013          0.98                                  0.98

0.5               0.013

1.0               0.026

2.0               0.052

4.0               0.100

10                0.257

 

Druck / MPa             Temperatur     240 K

0.1013          0.99         Referenzwert   0.99

0.5               0.95                              0.93

2.0               0.05

4.0               0.01

10.0             0.24

Druck / MPa            Temperatur     280 K

0.1013         0.99               Referenzwert      0.99

0.5              0.97                                       0.96

1.0              0.93                                       0.91

2.0              0.85                                       0.81

3.0              0.70                                       0.67

4.0              0.1

10.0            0.24

20.0            0.46

Schwefelwasserstoff

Dienstag, Juli 28th, 2009

Die für Schwefelwasserstoff  H2S durchgeführten Berechnungen sind eine Ergänzung zum Artikel “ Die Berechnung von Sättigungsdaten und der Realgasfaktoren von Flüssigkeiten und Gasen“ (www.dr-tampe.de).

Kritische Temperatur: 373.20 K, kritischer Druck: 8.937 MPa, normaler Siedepunkt: 212.8 K, Flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 35.32 cm³/mol.

Die Volumen- Sättigungsdaten sind in den nachfolgenden beiden Diagrammen als Funktion der Temperatur dargestellt- berechnet als Näherungen im Vergleich mit Meßwerten.

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Die Berechnung der in den beiden Diagrammen angegebenen Stoffwerte erfolgte allein mit den kritischen Daten und denen des normalen Siedepunkts.

Exemplarisch sind nachfolgend einige Realgasfaktoren Z= pv/RT (p- Druck, v- molares Volumen, R- allgemeine Gaskonstante 8.314 J/mol K, T- Temperatur) berechnet worden.

Realgasfaktoren für Schwefelwasserstoff

Druck / Mpa     Temperatur: 212.8 K

0.01    1

0.1      0.002

1         0.02

5         0.1

10        0.2

15        0.3

Druck /MPa   Temperatur: 220 K

0.01    1

0.1     1

1        0.02

5        0.1

10      0.2

15      0.3

Druck / MPa    Temperatur: 240 K

0.01      1

0.1        1.002

1           0.019

5           0.093

10         0.185

15         0.277

Druck / MPa   Temperatur: 280 K

0.01   1

0.1     0.993

1        0.90

5        0.088

10      0.174

15      0.26

Druck / Mpa  Temperatur: 340 K

0.01      1

0.1        1

1          0.96

5          0.093

10        0.18

15        0.26

Die berechneten Daten sind Näherungen.

Stickstoffmonooxid NO

Donnerstag, Juni 11th, 2009

Die nachfolgenden Daten sind eine Ergänzung zum Artikel “ Die Berechnung von Sättigungsdaten und der Realgasfaktoren von Flüssigkeiten und Gasen“ (www.dr-tampe.de).

Kritische Temperatur: 180.2 K, kritischer Druck: 6.485 MPa, normaler Siedepunkt: 121.4 K, Flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 23.645 cm³/mol

Volumen- Sättigungsdaten von Stickstoffmonooxid NO

Temperatur T   Flüssigkeitsvolumen v‘  Dampfvolumen v“

K                             cm³/mol                             cm³/mol

110                        22.33                                  37840

120                        23.47                                  11370

130                        24.84                                   4163

140                        26.50                                    1776

150                         28.58                                   833

160                         31.27                                   412

170                         35.19                                    205

Realgasfaktoren Z für Stickstoffmonooxid NO

Druck / MPa     Temperatur /K

                           120           150         170

0.01                 1                 1               1

0.1                   0.002      0.99        0.99

1                       0.024      0.89       0.94

5                       0.12         0.11        0.12

10                    0.23         0.22       0.24

15                    0.35         0.33       0.34

Die für v‘, v“ und Z angegebenen Werte sind orientierende Näherungen für das Zweiphasengebiet berechnet nur mit den kritischen Daten und den des normalen Siedepunkts.

Die Berechnung von Sättigungsdaten und der Realgasfaktoren von Flüssigkeiten und Gasen

Sonntag, Juni 7th, 2009

 

 Die Volumina v’, v’’ bzw. die Dichten r ’, r ’’ von Stoffen entsprechend ihres Dampfdruckes ps bei der Temperatur T sind sogen. Sättigungsdaten dieser Stoffe.

Die Kenntnis dieser Daten ist ausschlaggebend wichtig zur Beurteilung und Auslegung physikalisch- chemischer Abläufe und speziell in der Verfahrenstechnik.
Zur Berechnung des Dampfvolumens v’’ (cm3 /mol ) bei der Temperatur T (K) und gegebenem Dampfdruck ps (Mpa) steht als Näherung
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zur Verfügung. Die Konstanten a, b sind die Parameter der klassischen van der Waals- Zustandsgleichung mit Tk als kritische Temperatur (K) und pk (Mpa) als kritischen Druck:
a = 27R2 Tk 2 /64pk , b = R Tk /8 pk . Genauere v“- Volumina sind mit einer weiteren Näherung zu berechnen (s. „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“, ISBN 978-3-00-027253-0).
Die dem Sättigungsvolumen entsprechende Dichte r ’’ (g/ cm3 ) ist mit

 ρ“ = M/v“

zu berechnen.

Das Volumen der Flüssigkeit ist mit

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gegeben.

Die sogen. Dichtesprungkonstante Kv (mol/cm3 K1/3 ) kann berechnet werden (s. „Stoffwerte von Flüssigkeiten und realen Gasen- berechnet mit Gesetzmäßigkeiten kritischer Phänomene“- ISBN 978-3-00-027253-0). Der sogen. kritische Exponent b gilt mit dem Wert 1/3.

Die dem Flüssigkeitsvolumen v’ entsprechende Dichte ist mit

 ρ‘ = M/v‘

zu berechnen.

                                                                                                                                                                                                                                            

Das Volumen  realer  Gase ist mit

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für die gegebene Temperatur T und dem vorgegebenen Druck p zu bestimmen.

Der den Zustand eines Stoffes charakterisierende Realgasfaktor Z = pv / RT kann also immer für Gase angegeben werden.

Da mit der oben gen. Gleichung für v’ auch die Flüssigkeitsvolumina in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck in einer zu Gasen analogen Weise berechnet werden können, sind auch die für Flüssigkeiten definierten Realgasfaktoren selbst bis zu hohen Flüssigkeitsdrücken berechenbar.

 

Nachfolgend werden für bestimmte Stoffe auf diese Art und Weise berechnete Daten für die Volumina v’, v’’ und für Realgasfaktoren Z in Abhängigkeit von Druck und Temperatur zusammengestellt. Die Ergebnisse sind Näherungen. Die gen. Referenzwerte entsprechen Angaben aus der Literatur ( wie – VDI- Wärmeatlas, VDI- Verlag; – Landolt- Börnstein, Zahlenwerte und Funktionen, Springer- Verlag; – Blanke, W., Thermophysikalische Stoffgrößen, Springer- Verlag 1989, u.a.). Ein Vergleich mit Daten aus kommerziell geführten Datenbanken kann allerdings nicht erfolgen.

OZON O3

krit. Temperatur: 261.1 K,    krit. Druck: 5.53 MPa, normaler Siedepunkt: 161.9 K, Flüssigkeitsvolumen am normalen Siedepunkt: 35.5015 cm³/mol

 

Volumen- Sättigungsdaten von Ozon O3

Temperatur T      Flüssigkeit v‘                        Dampf v“ 

     K                        cm³/mol                                cm³/mol 

  –       berechnet      Referenzw.      berechnet     Referenzw.   

140      33.29                   33.40            72230             –

162      35.50                   35.52             12890            –

200    40.84                     –                    1714            –

230     47.57                    –                      516           –

Realgasfaktoren Z  für Ozon

Druck / MPa       Temperatur/K

                          77.15               90.25               140

0.1                   0.005                0.004                0.003

1.0                   0.045                0.04                   0.029

10                     0.45                  0.40                 0.29

20                     0.9                    0.79                0.57

100                   4.5                                            2.8

 

 Druck/MPa          Temperatur/K

                                  175            200            230

0.1                              0.98           0.99           0.99

1                                0.025         0.025         0.92

10                              0.252          0.24            0.24

20                              0.5              0.48          0.46